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Bewerbungsmappe – vom Aussterben bedroht?

Wie schwer war doch alles in den Zeiten, in denen Bewerbungen für einen Arbeitsuchenden noch mit hohen Kosten verbunden waren: Besonders unfreundliche Personaler oder gelangweilte Praktikanten machten einen Knick in die zurückgesandte Bewerbungsmappe, um dem Bewerber das ohnehin schon entbehrungsreiche Leben noch weiter zu erschweren.

Wer seit vielen Jahren in einer Festanstellung oder beruflichen Selbstständigkeit tätig gewesen ist, wird sich fühlen wie ein Mensch, der lange Zeit unter einem Erdloch bzw. von der Realität abgeschottet gelebt hat: Wie eine Online-Bewerbung funktioniert, muss erst einmal mühsam recherchiert werden.

Wie sieht es also aktuell aus – muss man sich bei der Bewerbungsmappe noch Gedanken machen in puncto Reihenfolge, Anordnung, Deckblatt, Aufbau, oder sich an einer Vorlage orientieren? – Und lohnt es sich überhaupt, eine Bewerbungsmappe zu kaufen, etwa, wenn sie vergünstigt angeboten wird?

Macht es heutzutage noch Sinn, eine Bewerbungsmappe abzugeben?

Eine Bewerbungsmappe vermittelt eine weitere Sphäre: An dem Papier etwa kann die Personalabteilung schon einmal erraten, ob es sich bei dem Bewerber um einen Raucher handelt oder etwa um eine Person, die gern alles Mögliche mit Parfum einsprüht.

Auch den Grad des Perfektionismus kann man an einer Bewerbungsmappe leicht ablesen. So duldet der perfektionistische Bewerber keinen einzigen Knick im Papier oder in der Mappe selbst. Auch würde ein Bewerber, der einen wirklich guten Eindruck hinterlassen will, es nie dulden, dass sich die Druckerpatrone während des Druckvorgangs ihrem Ende geneigt hat.

Ein weiterer Eindruck, der dafür Ausschlag geben kann, ob ein Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird oder nicht, ist, auf welche Art und Weise der Umschlag, in den die Bewerbungsmappe gesteckt wurde, beschriftet und frankiert wurde.

  • Die Verwendung der Internetmarke zeugt davon, dass es sich um einen internetaffinen Bewerber handelt. Der Nachteil daran (bzw. was pessimistische Personaler in dieser Tatsache sehen wollen): Die Person kann auch einfach nur zu faul gewesen sein, zum nächsten Briefmarkenautomaten zu laufen.
  • Bereits bei dem verwendeten Druckerpapier und der Qualität der Umschläge kommt ein materialistischer Aspekt ins Spiel: Keinesfalls sollten Personalabteilungen also einen gut geeigneten Bewerber diskriminieren, nur weil er billiges Papier oder 08/15-Umschläge verwendet hat. Der Konkurrenzbewerber, der mit besonders edlem Kuvert aufwartet, muss nicht besser sein, sondern verfügt aktuell schlicht über einen großzügigeren finanziellen Spielraum (Doch ob dieser nicht auf Omas großzügiger Geldbörse basiert?).
  • Wenn der Umschlag mit einer computergeschriebenen Schrift (Absender und Empfänger) beschriftet wurde, zeugt das von Bemühungen. Doch auch Bewerber, die den Umschlag handgeschrieben beschriftet haben, sollten nicht diskriminiert werden. Hinter einer solchen Aktion kann schlicht die Gewohnheit stecken, nicht unnötig viel Papier und Tintenpatrone zu verbrauchen, etwa um die Umwelt zu schonen.

Aus dem Supermarkt sind die Bewerbungsmappen jedenfalls verschwunden….

Noch vor wenigen Jahren war es ein übliches Bild, dass Supermärkte in ihren kleinen Schreibwarenabteilungen Bewerbungsmappen zum Kauf angeboten haben. Doch immer mehr Unternehmen fordern in ihren Stellenanzeigen eine Bewerbung auf der Firmenhomepage oder per E-Mail. Und spätestens, seitdem wirklich zuverlässige, seriöse und vertrauenswürdige Bewerber Absagen kassiert haben, nachdem sie sich fein herausgeputzt und ihre Bewerbungsmappe bei ihrem Traumarbeitgeber abgegeben haben, hat wohl auch im Verkauf ein Umdenken stattgefunden.

So lässt sich mit Bewerbungen für Supermärkte und Schreibewarenladen im Prinzip kaum mehr Geld machen. Doch bedeutet das nicht, dass man Online-Bewerbungen einfach „hinrotzen“ darf: Anders als es viele sogar an der Uni noch empfinden, ist das Internet kein Ort, an dem die Qualität nachlässt. Um dem künftigen Traumarbeitgeber zu beweisen: „Ich gebe mir die größtmögliche Mühe, um mich von meiner Schokoladenseite zu zeigen“, lohnt es sich für die allermeisten Bewerber, einen Bewerbungsservice zu beauftragen und ein wenig Geld in eine kompetente Karriereberatung zu investieren – denn dann kann man auch im Vorstellungsgespräch perfekt überzeugen und belegen, dass man sich ernsthafte Gedanken über die eigene berufliche Laufbahn gemacht hat. Indem also eine professionelle Bewerbungshilfe beauftragt wird, spart sich der Bewerber unglaublich viel Zeit, Geld und Lebensenergie.

Fazit: Outet man sich mit Bewerbungsmappe als einer vom „alten Eisen“?

Die Bewerbungsmappe ist zum Luxusartikel oder zweckentfremdeten Produkt geworden (man mag etwa künftige Memoiren darin aufbewahren oder lustige Schnappschüsse). In besonders konservativen Berufen, in die die Digitalisierung bisher keinen Einzug gefunden hat (aber: Man finde solche Berufe seit Corona einmal!), kann eine hochwertige Bewerbungsmappe nach wie vor Respekt und Anerkennung dem jeweiligen Unternehmen gegenüber signalisieren. Auch ein Bewerbungsgedicht kann im Rahmen einer Bewerbungsmappe besser gewürdigt werden.

Doch fragt sich der potenzielle Arbeitgeber, bei dem eine Bewerbungsmappe eingereicht wird: Kann der Mann, der sich um die Position als Klavierverkäufer beworben hat, vielleicht nicht richtig mit E-Mails umgehen? Und was passiert, wenn die Person doch unter Zeitdruck doch einmal in die Situation kommt, einen Computer bedienen zu müssen? Oder: Wehrt sich der künftige Pizzabote gegen die aktuell gängigen Medien? Wie wird er dann unsere neue App zu bedienen wissen?

Wird eine Online-Bewerbung vom künftigen Arbeitgeber gewünscht, so erfolgt dies meist also auch mit dem Hintergedanken, von dem neuen Arbeitnehmer bestimmte Skills abzufragen:

  • Wie groß darf ein E-Mail-Anhang sein, damit er von der Person, die ihn empfängt, als angenehm empfunden wird?
  • Ist eine Person dazu in der Lage, die Zielgruppe mit zeitgemäßem Vokabular zu begrüßen? Unabhängig davon, ob es sich bei dem Bewerber um einen zukünftigen Texter, Verkäufer, Produktmanager oder eine Sekretärin handelt – ein Produkt wird sich wesentlich leichter verkaufen, wenn offensichtlich ist, dass der Mitarbeiter des Unternehmens mitten im Leben steht, sodass ihm Dinge wie WordPress, WhatsApp usw. keine Fremdwörter sind. Hashtags sollte die Person im Blut haben und auch in der Lage sein, auf Instagram zu bestehen. Er oder sie muss integriert sein, was auch bedeutet, dass man zeitgemäße Technologien akzeptiert und in den eigenen Alltag integriert hat. Das hat in der Praxis die folgende Konsequenz: Auch wenn man schon einige Semester oder zahlreiche Jahre der Berufserfahrung als Festangestellter oder Selbstständiger auf dem Buckel hat, darf man sich nicht zu stolz sein, um sich jenseits der Bewerbungsmappe zu engagieren und zu interessieren.

Ein Schlussgedanke für Sie: In jedem Fall sollten die Vorgaben des Unternehmens aus der Stellenanzeige berücksichtigt werden: Findet sich dort ein Passus, dass postalische Bewerbungen grundsätzlich übergangen werden, sollte man keinesfalls auf eine Ausnahme hoffen. Doch keine Sorge: Wir helfen Ihnen gern dabei, eine wirklich imposante digitale Bewerbungsmappe (bestehend aus den in der Stellenanzeige geforderten Bestandteilen) für Sie zu erstellen! Wir coachen Sie zu einem lukrativen Preis, sodass niemandem auffallen wird, dass Sie aufgrund Ihrer völlig anders gearteten Leidenschaften aus heutiger Sicht dem „alten Eisen“ angehören oder einfach als Mitglied der Generation Z recht naturverbunden sind!