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Bewerbungsmanagement

Zunächst hat man – möglicherweise mit der Hilfe eines Bewerbungscoachs – sichergestellt, dass man sich auf die richtigen Stellen bewirbt. Die Bewerbungsunterlagen wurden sorgfältig geprüft und somit als Ablehnungsgrund ausgeschlossen. Hurra, nun darf man sich an die Aufgabe des Bewerbungsmanagements wagen, das durch diese beiden Vorarbeiten relativ stressfrei verlaufen dürfte!

Dieser Begriff „Bewerbungsmanagement“ klingt recht aufgeblasen, beschreibt doch eigentlich

  • im besten Fall nur, dass man aufgrund einer Einladung zum Vorstellungsgespräch damit aufhört, sich auf weitere Stellen zu bewerben bzw. bei einer Zusage anderen Firmen absagt.

  • Hört man hingegen nichts von den Unternehmen, bei denen man sich beworben hat, wird man auch weiterhin die Augen nach passenden Stellen offenhalten müssen, Redundanzen vermeiden und die Qualität von Bewerbungen sicherstellen.

In diesem Artikel geben wir Ihnen Tipps, was man bei einem erfolgreichen Bewerbungsmanagement alles beachten muss.

Nicht zu viele Bewerbungen kurz nacheinander verschicken!

Besonders dann, wenn die Bewerbungsunterlagen von einem Lektor geprüft und überarbeitet wurden, kann die Reaktion von Unternehmen auf Ihre Bewerbung eine völlig andere sein: Was tun Sie, wenn Sie von fünf Firmen gleichzeitig zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden? Einen Bewerbungsrückzug wird Ihnen ein Unternehmen nicht verzeihen und Ihnen diese Unzuverlässigkeit möglicherweise noch Jahre später nachtragen, weshalb eine erneute Bewerbung oft nicht mehr möglich bzw. mit einer kategorischen Absage verbunden ist.

Deshalb ist es besser, mit Bewerbungen insgesamt sparsam zu sein und sich nur auf Stellen zu bewerben, die der eigenen Vorstellung vom Traumjob so nahe wie möglich kommen.

Auf diese Weise erspart man sich auch die unangenehme Situation, von misstrauischen Personalern als Job-Hopper betrachtet zu werden: Da keine der Stellen mit dem eigenen Ideal vom Arbeitsleben übereingestimmt hat, wird man die Positionen und Arbeitgeber häufig wechseln und schon bald bei einem Vorstellungsgespräch auf die Wechselfreude angesprochen werden – wenn man nicht stillschweigend aussortiert wurde.

Überblick behalten – Bewerbungsübersicht

Zu einem vernünftigen Bewerbungsmanagement gehört auch – und zwar nicht nur für Personen, die mit dem Jobcenter zu tun haben –, einen Überblick zu behalten, auf welche Stellen man sich beworben hat. Denn hat es mit einer Neubesetzung einer Stelle doch nicht geklappt, da sich der ausgewählte Kandidat als Niete entpuppt hat, kann es durchaus vorkommen, dass Personaler einige Wochen später auf ausgemusterte Bewerber zukommen. In der Praxis funktioniert das Überblickbehalten ganz simpel. Man legt eine Tabelle an, in die man alle Bewerbungen einträgt.

Ist dann eines Tages aus heiterem Himmel ein Personaler am Telefon, kann man die Tabelle als Gedächtnisstütze schnell aufrufen, um sofort zu wissen, wann man sich wie für welche Position beworben hat. Aber häufig sind die Recruiter, die sich wesentlich später melden, so höflich, alle Fakten noch einmal zusammenzufassen, da ihnen selbst klar ist, dass der Bewerber bestimmt mehrere spannende Stellenanzeigen gefunden haben wird.

Datum Firma Position Beworben via Jobanzeige aus
20.12.20 Weihnachtstick GmbH Feelgood Manager E-Mail Stepstone

Doch auch Jahre später kann eine solche Tabelle noch hilfreich sein, etwa wenn man sich gern bei einer Firma bewerben würde, sich aber nicht sicher ist, ob man sich dort schon einmal beworben hat. (Sollte dies so sein, kann man sich natürlich jedoch erneut bewerben, vielleicht für eine andere Position.) Ein guter Überblick wird jedoch jedem Bewerber eine selbstsicherere Ausstrahlung verleihen. Oder andersherum gesagt: Das Gefühl der Wissenslücke verunsichert!

Nachfragen? Oder doch nicht?

Meistens wird bei jeder Stellenanzeige ein Ansprechpartner erwähnt, dem man Fragen zum Job stellen kann. Nicht immer findet sich eine Bewerbungsfrist bei einer Jobanzeige. Doch was soll man tun, wenn man eine Woche, nachdem man die Bewerbung abgeschickt hat, noch keine Benachrichtigung erhalten hat? Besonders dann, wenn man sich hat coachen lassen und viel Mühe und Geld in die Bewerbung investiert hat, ist es ärgerlich, von einem Unternehmen hingehalten zu werden.

Wer jedoch bereits einiges an Erfahrung in puncto Bewerbungen gesammelt hat, spart sich das Nachfragen, bis wann man mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch bzw. einer Absage zu rechnen habe. Denn genau diese Auskunft, die Ihnen dann mitgeteilt wird, kann sich in der Praxis als falsch erweisen. Viele Firmen empfinden es Sachstandsanfragen zudem als lästig und zeitraubend.

Wenn Ihnen sehr viel an der jeweiligen Stelle liegt und Sie es sich nicht verkneifen können, dann können Sie mit einer freundlichen Nachfrage dennoch beweisen, dass Sie sich nicht etwa leichtfertig beworben haben, sondern dass es sich um Ihren Traumjob handelt. (Bei der Formulierung einer solchen E-Mail sind wir gern behilflich.)

Keine Massenbewerbungen

Auch wenn das Jobcenter Druck machen mag: Massenbewerbungen sind keine Lösung. Investieren Sie also in jede einzelne Bewerbung ausreichend Zeit und Liebesmüh. Es lohnt sich, nicht nur das Anschreiben für jede Stelle neu zu formulieren, sondern auch den Lebenslauf anzupassen: Ausgelassene Stellen kann man wieder einfügen, wenn sich ein Bezug ergibt etc. Wenn Ihnen Bewerbungen keinen Spaß machen, geben Sie die Sache einfach in die Hände eines Bewerbungsservice!

Merke: Bevor Sie Massenbewerbungen abschicken, können Sie sich diese jeweiligen Bewerbungen gleich sparen, da sich bei einem solchen Vorhaben auch gern peinliche Fehler einschleichen oder das Bewerbungsanschreiben einfach nicht aussagekräftig genug ist bzw. Sie keine perfekte Besetzung für die jeweilige Position darstellen würden.

Bewerbungsmanagement: Vorstellungsgespräch und Unterschreiben des Arbeitsvertrags

Es gibt Menschen, die nicht an der Bewerbung selbst scheitern: Die Bewerbungsunterlagen sind perfekt optimiert, doch das persönliche Erscheinungsbild, die Umgangsformen oder die Schlagfertigkeit im Vorstellungsgespräch lassen zu wünschen übrig, weshalb sich die Mitarbeiter der Firma dann doch für eine Absage entscheiden. In solchen Fällen hilft es nur, an sich zu arbeiten und zu trainieren.

Ein paar Tipps hierfür

  • Lieber zu höflich und zu freundlich sein.
  • Lieber einmal zu viel duschen oder die Wäsche einmal zu oft wechseln.
  • In die Augen schauen, jedoch nicht penetrant.
  • Überlegen Sie sich zuhause, welche Fragen im Vorstellungsgespräch auf Sie warten könnten, und legen Sie sich passende Antworten parat.
  • Zuverlässig auf E-Mails antworten, jedoch nicht gleich gereizt reagieren, wenn der Personaler nicht bald antwortet. Faustregel: Höflich und freundlich an den Arbeitsvertrag erinnern.

Fazit

Das Bewerbungsmanagement ist nicht der Rede wert, wenn alles perfekt läuft, man also auf eine Bewerbung hin eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhält und daraufhin eine Zusage. Ins Zentrum rückt diese Angelegenheit eher, wenn man beispielsweise aufgrund der persönlichen Situation als ALG II-Empfänger dazu gezwungen ist, viele Bewerbungen zu versenden. Befindet man sich aktuell noch in einer Festanstellung, gehört auch das Managen von Urlaubstagen für Vorstellungsgespräche sowie – bei Erfolg – die fristgerechte Kündigung oder das Verhandeln eines Aufhebungsvertrags dazu.

Wie eingangs erwähnt, muss die Qualität der Bewerbungsunterlagen sowie die Auswahl der Stellenanzeigen stimmen, denn bereits anhand dieser Maßnahmen wird das Bewerbungsmanagement zu einer sehr entspannten Angelegenheit. Gern unterstützen wir Sie hierbei mit unseren Services!